Atlas-Roboter
Boston Dynamics humanoider Atlas-Roboter: Innovation oder ewiges Forschungsobjekt?
Der Atlas-Roboter von Boston Dynamics ist ein bahnbrechendes Projekt in der Entwicklung humanoider Roboter. Ursprünglich 2013 vorgestellt, hat Atlas mehrere Evolutionsstufen durchlaufen und wurde kürzlich grundlegend überarbeitet. Der neue elektrische Atlas, der im April 2024 präsentiert wurde, ersetzt seinen hydraulischen Vorgänger und zeichnet sich durch eine verbesserte Mobilität, Effizienz und Anpassungsfähigkeit aus. Mit seiner Fähigkeit, komplexe Bewegungen auszuführen und sich an verschiedene Umgebungen anzupassen, repräsentiert Atlas die Spitze der humanoiden Robotertechnologie und eröffnet neue Möglichkeiten für den Einsatz in industriellen und kommerziellen Anwendungen.
Übersicht
Eine kurze Vorstellung des Atlas Roboters
In der Öffentlichkeit fand der Atlas erstmals am 11. Juli 2013 seinen Einzug. Ursprünglich war der humanoide Roboter ein Projekt der Defense Advanced Research Projects Agency (DARPA) und wurde als Nachfolger des Roboters Petman konzipiert und vorgestellt. Die erste Version des Atlas-Roboters war 1,88 Meter groß und wog etwa 150 Kilogramm.
Der Roboter des Herstellers Boston Dynamics wurde für den Einsatz im Katastrophengebiet gebaut, wo Menschen nicht überleben können. Im Laufe der Zeit wurden seine Fähigkeiten weiterentwickelt und erweitert, wodurch er auch immer mehr zivile Aufgaben übernahm.
Schon gewusst? Bekannt wurde der Pionier seiner Zeit durch das Durchführen eines Rückwärtssaltos. Auch Handstände und Hindernisparcours meistert der Roboter mit Bravour.
Wer ist Boston Dynamics?
Boston Dynamics gehört zu den führenden amerikanischen Robotik-Unternehmen und hat seinen Sitz in Waltham, Massachusetts. Es wurde 1992 am Massachusetts Institute of Technology (MIT) gegründet und ausgegründet (ausgelagert). Ab diesem Zeitpunkt war Boston Dynamics nicht mehr ein Bestandteil des MIT, sondern ein rechtlich eigenständiges Unternehmen.
Wissenswert: Die Leitung des Unternehmens übernehmen Pioniere der Robotik wie Marc Raibert. Er gilt als Vater der Laufroboter in den USA.
Spezialisiert hat sich Boston Dynamics auf die Entwicklung hochmobiler und intelligenter Roboter. Die Kernkompetenzen liegen in der Entwicklung fortschrittlicher Robotersysteme, in der höchsten Mobilität sowie Agilität der humanoiden Gefährten und im Einsatz modernster KI sowie Softwaretechnologien. Dabei fokussierte sich das amerikanische Unternehmen ursprünglich auf die Anwendungen außerhalb kontrollierter Umgebungen, etwa in Krisengebieten, die zu gefährlich für Menschen sind. Zu den bekanntesten Modellen der Firma gehören der Atlas, Spot (vierbeiniger Hund), BigDog (militärischer Laufroboter) sowie der Handle (Logistik-Roboter).
Inzwischen entwickelt das Robotik-Unternehmen hochmobile KI Roboter für verschiedene Branchen, wie:
- Industrie
- Logistik
- Forschung
- öffentliche Sicherheit
Die Chronik des Atlas-Roboters von Boston Dynamics
Die Entwicklung des Atlas Roboters erfolgte über 11 Jahre. Hier eine kurze, chronologische Darstellung mit den wichtigsten Meilensteinen seines Entwicklungsprozesses:
2013: ersten öffentliche Vorstellung von Atlas



Am 11. Juli 2013 wurde der Atlas-Roboter von Boston Dynamics erstmalig öffentlich vorgestellt. Er war stolze 1,88 Meter groß und rund 150 Kilogramm schwer. Seine Ausstattung umfasste eine Stereokamera und ein Laser-Entfernungsmesser sowie 28 hydraulisch bewegte Gelenke mit 28 Freiheitsgraden.
2014: Demonstration verbesserter Balancefähigkeiten
Bereits ein Jahr später brachte das Google-eigene Unternehmen gleich mehrere Entwicklungen für Atlas in Bezug auf seine Fähigkeiten. Im Fokus stand die »neue erworbene Kampfkunst«, die dem charakteristischen Kranich-Kick aus »The Karate Kid« von Daniel LaRusso ähnelte. Der Atlas-Roboter von Boston Dynamics präsentierte seine unglaublichen Gleichgewichtsfähigkeiten, auch wenn er auf einem Bein stand.
2015: das DARPA-Upgrade
Im Jahr 2015 erhielt der KI Roboter von DARPA eine neue Brustplatte. Die Neuerungen bezogen sich ausschließlich auf den Oberkörper. Zudem hieß es, dass er 75 Prozent futuristischer sei und eine noch bessere Funktionalität verspricht.
2016: Vorstellung von Atlas »The Next Generation“
Der Weg für das Unternehmen und den humanoiden Roboter führte in die »Wildnis«. Im Freien lösten sie sich von der kontrollierten Umgebung und schufen Hindernisse für den Atlas, bei denen sich normalerweise die Fähigkeiten von Robotern zeigten. Folglich wurde der Atlas »The Next Generation« angepriesen, der das Firmengebäude verlässt und die Welt drumherum erkundet. Seine verbesserte Mobilität und die neuen Fähigkeiten waren revolutionär für seine Zeit. Die neue Version war etwa 1,75 Meter groß und damit 13 Zentimeter kleiner als sein Vorgänger.


2017: die legendäre Backflip-Vorführung
Ein weiterer wichtiger Meilenstein in der Biografie des Atlas war seine Fähigkeit, einen Backflip zu machen. Mit dieser gymnastischen Begabung übertraf er den durchschnittlichen Menschen, der bislang keinen Backflip schafft. Auch auf unebenem Gelände fühlte sich der humanoide Gefährte wohl. Auf felsigem Untergrund glänzte er mit Trittsicherheit, wo er weder rutschte noch stürzte.

2018: exzellente Parcour-Fähigkeiten
Der Atlas Roboter schaffte es inzwischen, 60,9 Zentimeter hohe Stufen beim Laufen zu bewältigen. Die Firma tüftelte weiterhin an der Beweglichkeit und führte ihn zunehmend in den Bereich des Parcours ein.
2019: erweiterte Parcour-Fähigkeiten
Komplexe Bewegungsabläufe standen auf dem Plan. Der Atlas wurde dazu gebracht, Ninja-Warrior-artige Hindernisparcours zu absolvieren sowie eine Turnroutine durchzuführen. Damit unterschied sich die »The Next Generation« ganz klar von der ursprünglichen Version des Atlas.
2020 – 2023: kontinuierliche Verbesserungen
Das Unternehmen ist dafür berühmt, dass seine Roboter tanzen – einschließlich der Roboterhund Spot. Auch menschliche Aufgaben wurden zwischen 2020 und 2023 zunehmend von Atlas übernommen. Der Umgang mit verschiedenen Werkzeugen und seine vielseitigen Programmiermöglichkeiten zeigten, dass der Roboter für unterschiedliche Branchen und Aufgabenbereiche eingesetzt werden kann.
18. April 2024: Verabschiedung des hydraulischen Atlas
Nach mehr als 10 Jahren verabschiedete sich der hydraulische Atlas von seinen Fans und von seinem Team. Der Abschied wurde vom Unternehmen mit einem Video bekannt gegeben.
19. April 2024: Vorstellung des neuen elektrischen Atlas
Der neue Atlas-Roboter von Boston Dynamics präsentiert die Atlas-Elektro-Ära und entspricht mehr dem aktuellen Zeitgeist der Robotik-Branche. Sein Körper ist flexibler als je zuvor, und er begeistert durch weitere attraktive Neuerungen.



Wieso wurde der ursprüngliche Atlas abgelöst?
Für die Ablösung des Hydraulik-Atlas gab es mehrere logische Gründe, wie:
- Der hydraulische Atlas war schlichtweg zu laut für den Einsatz in Umgebungen, in denen Menschen arbeiten.
- Hydraulische Systeme sind anfälliger für Störungen und Lecks. In dem Abschiedsvideo ist zu sehen, wie der ursprüngliche Atlas gelegentlich bei Stürzen Hydraulik-Flüssigkeit aus seinen Gelenken verliert.
- Auch die Wartung von hydraulischen Systemen ist deutlich aufwendiger im Vergleich zu Systemen mit elektrischem Antrieb.
- Elektromotoren sind insgesamt leistungsfähiger als hydraulische Systeme.
- Die neue Elektro-Version realisiert einen größeren Bewegungsspielraum und kann die Gelenke des Atlas um 360 Grad drehen. Die Folge sind komplexere und effizientere Bewegungsabläufe.
- Um im Wettbewerb dem Tesla Bot, Figure AI und weiteren Konkurrenten mitzuhalten, war es notwendig, auf elektrische Antriebe umzusteigen.
- Auch die Vermarktung und der Einsatz in industriellen Umgebungen – insbesondere der Automobilindustrie, woran Hyundai sehr interessiert ist – wurde durch den Wechsel zu elektrischen Antrieben ermöglicht.
Was kann der Elektro-Atlas?
Der neue Elektro-Atlas bringt signifikante Weiterentwicklungen im Vergleich zum hydraulischen Vorgänger mit. Er ist leiser, reaktionsschneller und wendiger, wodurch er geeigneter für den Einsatz in Umgebungen mit Menschen ist. Sein elektrischer Antrieb erlaubt eine höhere Effizienz im Roboter-Alltag und reduziert den Wartungsaufwand sowie die Stör- und Leckanfälligkeit. Herausragend ist die neue Beweglichkeit des humanoiden Roboters. Viele seiner Gelenke sind um bis zu 360 Grad drehbar, wodurch er komplexe Bewegungen ausführen kann, die für Menschen unmöglich sind. Weiterhin ist der Elektro-Atlas deutlich stärker als sein Vorgänger. Er hebt eine Vielzahl schwerer und unregelmäßiger Objekte und manövriert sie zuverlässig, wobei verschiedene Greifvarianten getestet werden, um den Anforderungen potenzieller Kunden gerecht zu werden.
Wissenswert: Der neue Atlas kann sich effizienter in Arbeitsumgebungen bewegen und Richtungsänderungen vornehmen, ohne sich dabei umständlich zu drehen.
Ein weiteres besonderes Augenmerk liegt auf der fortschrittlichen KI und den innovativen Lernwerkzeugen, durch die sich der Robotik-Gefährte rasch an komplexe Arbeitssituationen anpassen kann und Aufgaben effizienter erledigt. Seine verbesserte Sensorik sowie Computer-Vision-Fähigkeit erlauben eine bessere Wahrnehmung der Umgebung sowie adäquate Reaktionen in komplexen Situationen.
Optische Veränderungen: In puncto Design nahm das Unternehmen ebenfalls einige Anpassungen vor. Der neue Atlas besticht durch ein schlankeres, modernes Design mit abgerundeten Kanten und besser verkleideten Gliedmaßen. Im Vergleich: Der alte Atlas war eher funktional und kantig und zeigte offen seine Hydraulikschläuche.
Mit den Verbesserungen und dem Umstieg auf Elektro zielt das Unternehmen darauf ab, den Atlas Roboter von einem reinen Forschungsobjekt zu einem kommerziell einsetzbaren Produkt weiterzuentwickeln, insbesondere für Anwendungen in der Industrie und in der Automobilbranche.
Die Einsatzgebiete des KI Roboters von 2013 bis heute
Ursprünglich wurde der Atlas-Roboter von Boston Dynamics für Katastropheneinsätze konzipiert, der in gefährlichen Umgebungen Such- und Rettungsaufgaben übernimmt, wo menschliche Ressourcen scheitern. Zwischen 2013 und 2024 wurde er jedoch hauptsächlich als Forschungsplattform zur Weiterentwicklung der Robotik verwendet und führte komplexe Bewegungsmuster zur Veranschaulichung seiner Fähigkeiten durch. Darunter Parkour, Rückwärtssaltos und beeindruckende Gleichgewichtsfähigkeiten auf einem Bein stehend.
Anfänglich deutete die Entwicklung durch DARPA auf eine potenzielle militärische Nutzung des KI Roboters hin. Inzwischen liegt der Fokus eher auf dem Einsatz in gefährlichen industriellen Umgebungen sowie im Baustelleneinsatz. Grund dafür sind unter anderem auch die Übernahmen durch Softbank (2017) und Hyundai (2020), die den Fokus der Einsatzbereiche verschoben. Der südkoreanische Automobilhersteller Hyundai plant den Einsatz des Atlas in den Hyundai-Produktionsstätten für schwere sowie repetitive Aufgaben. Aber auch in der Logistik und Lagerhaltung findet der Elektro-Atlas über kurz oder lang seinen Einzug.
Zukünftige Einsatzmöglichkeiten des Atlas Roboters
Weitere denkbare Einsatzgebiete wären die Wartung von Anlagen in potenziell gefährlichen Umgebungen sowie die Unterstützung bei körperlich anspruchsvollen Aufgaben, um menschliche Arbeitskräfte in verschiedenen Branchen zu entlasten. Wo der neue Atlas mit Elektroantrieb tatsächlich seinen Einzug finden wird, bleibt bisher offen. Eines ist jedoch gewiss: Seine Einsatzmöglichkeiten sind vielseitig und individuell anpassbar.
Erstmalige Übernahme des Robotik-Unternehmens
SoftBank Robotics übernahm das amerikanische Unternehmen im Jahr 2017 von der »Google-Mutter« Alphabet für über 100 Millionen Dollar. Dafür gab es mehrere stichhaltige Gründe:
- Alphabet sah keine kurzfristigen Vermarktungsmöglichkeiten für die Roboter des Unternehmens und zeigte mangelndes Interesse.
- Der CEO von SoftBank – Masayoshi Son – wollte Softbank zu einem der wichtigsten Unternehmen im Robotik-Bereich sowie KI machen.
- BD ergänzte das bestehende Robotik-Portfolio von SoftBank Robotics, bei dem bereits der humanoide Roboter Pepper ansässig ist, ein beliebter Begleitroboter, der immer mehr Anklang findet.
Eine weitere Übernahme stand an
Ende 2020 gab SoftBank bekannt, dass 80 Prozent der Anteile an Boston Dynamics für 1,1 Milliarden Dollar an die Hyundai Motor Group verkauft werden. Auch diese Übernahme hatte triftige Gründe, denn Hyundai sah in dem Unternehmen eine Chance, seine Position im wachsenden Robotikmarkt zu stärken. Weiterhin plante Hyundai, die Technologien von Boston Dynamics in verschiedenen Branchen einzusetzen – etwa in der Fahrzeugproduktion, Logistik sowie im Bereich des autonomen Fahrens. SoftBank hingegen entschied, dass es der richtige Zeitpunkt sei, einen starken Partner wie Hyundai einzubinden, behielt jedoch 20 Prozent der Anteile.
Wie wirkten sich die Übernahmen auf den Atlas Roboter aus?
Das Unternehmen BD setzte während der Übernahmen die Entwicklung des KI Roboters fort. Unter SoftBank Robotics und später Hyundai verschob sich jedoch der Fokus von militärischen zu zivilen Anwendungsbereichen. Der Atlas-Roboter wurde weiterhin als Forschungs- und Entwicklungsplattform genutzt, um die Grenzen der Robotik zu erweitern und auszutesten.
Die Übernahmen führten zu einer verstärkten Kommerzialisierung der Roboter des amerikanischen Unternehmens. Während der Atlas Roboter hauptsächlich ein Forschungsprojekt blieb, wurde der vierbeinige Spot 2020 auf den Markt gebracht.
Trotz der Eigentümerwechsel in den Jahren 2017 und 2020 blieb das Robotik-Unternehmen seinem Kernziel treu, innovative sowie leistungsstarke Roboter zu entwickeln. Die finanziellen und strategischen Ressourcen der neuen Eigentümer erlaubten es dem Unternehmen, seine Forschung und Entwicklung fortzusetzen und zeitgleich Wege zur Kommerzialisierung seiner Technologien zu ergründen.
Was machte den Atlas-Roboter von Boston Dynamics so besonders?
Der hydraulische Atlas-Roboter von BD zeichnete sich durch seine außergewöhnliche Mobilität und Stabilität aus. Er konnte komplexe Bewegungen wie Laufen, Springen und sogar Rückwärtssaltos ausführen, was ihn zu einem Meilenstein in der Entwicklung humanoider Roboter machte. Atlas war ein Pionier seiner Zeit und wird uns noch lange in Erinnerung bleiben.
Die technischen Daten im Überblick
Für den elektrischen Atlas wurden bisher die genauen Daten nicht vollständig veröffentlicht. Das liegt unter anderem daran, dass das Unternehmen noch mit der Entwicklung des KI Roboters beschäftigt ist – insbesondere im Bereich der Greifmechanismen. Hier die bisher bekannten technischen Daten:
- Antrieb: elektromotorische Aktuatoren
- Beweglichkeit: 360 Grad Rotation vieler Gelenke
- Körperbau: humanoider Roboter mit zwei Armen, zwei Beinen und einem stilisierten Kopf
- Größe: rund 1,52 Meter
- Gewicht: etwa 80 Kilogramm
- KI-Systeme: fortschrittliche KI- und maschinelle Lernwerkzeuge
- Software: hausinterne Software »Orbit« zur Kopplung mit weiteren Boston Dynamics-Robotern
- Kompatibilität: kooperiert mit Spot (Roboterhund) und Stretch (Logistikroboter)
- Einsatzgebiet: primär industrielle Anwendungen, insbesondere Automobilindustrie
- Besonderheiten: leise, effizient, reaktionsschnell
- Steuerung: flexibel und eigenständig, reagiert auf Umgebungen und passt sich an
- Greifmechanismus: verschiedene Lösungen werden aktuell getestet
Weitere Roboter von Boston Dynamics
Das Robotik-Unternehmen ist weltweit für seine fortschrittlichen und beeindruckenden Roboter bekannt. Neben dem Superstar »Atlas« hat das Unternehmen weitere Roboter im Repertoire, die etwas weniger im Rampenlicht stehen, jedoch mindestens genauso viel Aufmerksamkeit verdienen.
Roboterhund Spot – Inspektionsroboter auf vier Beinen
Spot ist ein vierbeiniger Roboterhund von BD, der für seine beeindruckende Mobilität und Vielseitigkeit bekannt ist. Mit einer Höhe von 84 Zentimetern und einem Gewicht von 32,7 Kilogramm kann Spot Treppen steigen, unebenes Gelände bewältigen und Hindernissen ausweichen. Er erreicht eine Geschwindigkeit von bis zu 1,6 m/s (5,76 km/h) und kann Steigungen von bis zu 30 Grad meistern. Ausgestattet mit fortschrittlichen Sensoren und einer 360-Grad-Kamera ist Spot besonders für industrielle Inspektionsaufgaben, Vermessungsarbeiten und autonome Missionen in verschiedenen Umgebungen geeignet.
Logistik-Roboter Stretch – Ordnung und Sicherheit im Lager
Stretch – der innovative Logistik-Roboter von BD – revolutioniert die Lagerautomatisierung. Mit seiner kompakten, omnidirektionalen Basis und einem hoch entwickelten Greifarm kann Stretch autonom Pakete bis zu 23 Kilogramm handhaben. Ausgestattet mit fortschrittlicher Computer-Vision-Technologie erkennt er verschiedene Kartontypen ohne Vorprogrammierung und bewältigt komplexe Stapelkonfigurationen. Stretch entlädt selbstständig Lastwagen, holt Kartons von Paletten und stellt Aufträge zusammen, wobei er bis zu 800 Kisten pro Stunde verarbeitet. Seine Effizienz und Präzision steigern nicht nur die Produktivität, sondern erhöhen auch die Sicherheit im Lager, indem er Mitarbeiter von körperlich anstrengenden Aufgaben entlastet.
Handle auf zwei Rädern – Kisten stapeln mit Greifarm
Handle ist ein fortschrittlicher Roboter, der auf zwei Rädern fährt und speziell für Logistikaufgaben entwickelt wurde. Mit einer Höhe von etwa zwei Metern und einem leistungsstarken Greifarm kann Handle Kisten bis zu 15 Kilogramm heben und präzise stapeln. Dank fortschrittlicher optischer Sensoren findet er selbstständig die richtigen Pakete und platziert sie effizient. Handle kombiniert die Mobilität eines Radfahrzeugs mit der Agilität eines humanoiden Roboters und kann Hindernisse bis zu 1,20 Meter hoch überspringen. Seine Effizienz und Vielseitigkeit machen ihn zu einem vielversprechenden Kandidaten für den Einsatz in modernen Lagerhallen und Logistikzentren.



Vierbeiniger BigDog – Gepäckträger über unwegsames Gelände
BigDog – ein beeindruckender vierbeiniger Roboter von BD – wurde 2005 als dynamisch stabiler Laufroboter im Auftrag der DARPA entwickelt. Mit einer Länge von 0,91 Metern, einer Höhe von 0,76 Metern und einem Gewicht von 110 Kilogramm ähnelt BigDog in seiner Größe einem kleinen Maultier. Angetrieben von einem 11 kW starken Einzylinder-Zweitaktmotor, der eine Hydraulikpumpe für die Beinaktuatoren antreibt, kann BigDog Lasten von bis zu 180 Kilogramm über unwegsames Gelände transportieren. Er erreicht Geschwindigkeiten von bis zu 6,4 km/h und kann dank fortschrittlicher Sensorik – einschließlich Lidar und GPS – Hindernisse erkennen und überwinden. BigDogs beeindruckende Fähigkeit, sich auf Eis und Schnee fortzubewegen und selbst nach Stößen das Gleichgewicht zu halten, machte ihn zu einem Meilenstein in der Entwicklung mobiler Roboter für anspruchsvolle Terrains.
Wissenswert: Leider wurde das Projekt »BigDog« 2015 aufgrund seiner zu hohen Lautstärke eingestellt.
Ausblick: die Zukunft des Atlas
Der Atlas Roboter steht vor einer vielversprechenden Zukunft. Mit der Einführung der elektrischen Variante im Jahr 2024 hat das Unternehmen einen bedeutenden Schritt in Richtung Kommerzialisierung gewagt. Durch die vielseitigen Upgrades ist er in der Lage, komplexe Aufgaben in industriellen Umgebungen autonom durchzuführen. So wird er in Zukunft höchstwahrscheinlich seinen Einzug in Branchen wie Logistik und Automobilindustrie finden.
Für die Zukunft plant der Hersteller, die Fähigkeiten von Atlas weiter zu verbessern und ihn in ein umfassendes Ökosystem für die digitale Transformation von Unternehmen zu integrieren. Die zentrale Orbit-Plattform von BD soll erweitert werden, um neben dem Roboterhund Spot auch Atlas und den Logistikroboter Stretch zu steuern. Diese Integration könnte zu einer Revolution in der industriellen Automatisierung führen, wobei Atlas eine Schlüsselrolle bei der Optimierung von Produktionsprozessen und der Verbesserung der Arbeitssicherheit spielen wird. Eines steht um den humanoiden Roboter jedoch fest: Es bleibt weiterhin spannend!