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Fruitcore Robotics

Fruitcore Robotics: Intelligente Industrieroboter aus Konstanz

Fruitcore Robotics ist ein aufstrebendes deutsches Technologieunternehmen mit Sitz in Konstanz (Baden-Württemberg), das intelligente Industrieroboter und ganzheitliche Automatisierungslösungen entwickelt. Das 2017 gegründete Unternehmen hat sich als Pionier für „digitale Roboter“ etabliert – industrialisierte Roboterarme kombiniert mit benutzerfreundlicher Software –, um Automatisierung für breite Anwenderkreise zugänglich zu machen. Im Mittelpunkt steht die hauseigene Roboterfamilie HORST („Highly Optimized Robotic Systems Technology“), die hohe Leistungsfähigkeit mit einfacher Bedienbarkeit vereint. Durch innovative Technik und ein digitales Plattform-Konzept ermöglicht Fruitcore Robotics selbst kleinen und mittelständischen Betrieben einen kosteneffizienten, flexiblen Einstieg in die Automation. In diesem Artikel werden die aktuellen Produkte (Roboter und Software), die technologischen Besonderheiten, die Unternehmensstrategie sowie eine allgemeine Firmenübersicht beleuchtet.


Produkte und Lösungen

HORST-Industrieroboter: Die Produktpalette von Fruitcore Robotics umfasst mehrere Modelle der HORST-Roboterserie, die sich in Reichweite und Traglast unterscheiden und verschiedene Einsatzszenarien abdecken:

  • HORST600: Kompakter 6-Achs-Roboter mit einer Reichweite von ca. 584 mm und einer Traglast von 3 kg. Er eignet sich ideal für beengte Platzverhältnisse und dynamische Handhabungsaufgaben, etwa in Laboren oder bei Kleinteilmontagen.
  • HORST1000: Universeller Allround-Industrieroboter mit ca. 1 m Reichweite und bis zu 8 kg Traglast. Dieses Modell bewältigt anspruchsvollere Greif- und Handhabungsaufgaben in der Produktion und bietet ein ausgewogenes Verhältnis von Geschwindigkeit und Präzision.
  • HORST1000 G2: Weiterentwicklung des HORST1000 mit optimierter Leistung und Robustheit. Die Generation 2 wurde für besonders anspruchsvolle Bedingungen konzipiert – etwa den Dauereinsatz in mehrschichtigen Fertigungen – und ist speziell auf Anwendungen wie das Beladen von Werkzeugmaschinen und das Handling schwererer Bauteile abgestimmt.
  • HORST1500 G2: Größter und neuester Roboter der Serie mit einer Reichweite von rund 1,5 m (Nachfolger des früheren Modells HORST1400). Der HORST1500 G2 bewältigt hohe Traglasten (bis in den niedrigen zweistelligen Kilogrammbereich) und überzeugt durch sehr kurze Zykluszeiten. Mit seinem robusten Design ist er für schwerere Montage- und Handling-Aufgaben und große Arbeitsbereiche ausgelegt.

Alle HORST-Roboter zeichnen sich durch 6-achsige Gelenkkinematik, kompakte Bauweise und Made-in-Germany-Qualität aus. Zum Lieferumfang gehört jeweils eine benutzerfreundliche Steuerungseinheit sowie ein modernes Teach-Panel (Bedienhandgerät) mit Touchscreen. Neben den einzelnen Robotern bietet Fruitcore auch komplette Lösungspakete (Solution Kits) für gängige Anwendungen an. Beispielsweise existieren vorkonfigurierte Module für die Maschinenbestückung (automatisches Be- und Entladen von CNC-Maschinen oder Spritzgussanlagen), für Qualitätsprüfungen mit Kamerasystem oder für Pick-&-Place-Aufgaben. Diese Komplettlösungen beinhalten abgestimmte Greifer, Sensorik und Programmroutinen, sodass Kunden mit minimalem Integrationsaufwand eine voll funktionsfähige Automationszelle erhalten. Darüber hinaus offeriert Fruitcore Robotics seine Hardware auch im „Robot-as-a-Service“-Modell (Miete/Leasing der Begleitroboter), um den finanziellen Einstieg weiter zu erleichtern.

Software und digitale Plattform: Ein zentrales Alleinstellungsmerkmal des Konstanzer Unternehmens ist die eigens entwickelte Software-Umgebung, die alle Aspekte der Robotersteuerung und Automationsplanung abdeckt. Kernstück ist das Betriebssystem horstOS, eine zentrale Steuerungssoftware für die HORST-Roboter und angeschlossene Peripherie. HorstOS vereint intuitive Programmierung, Anlagenkonfiguration und Anlagenbetrieb unter einer Oberfläche. Benutzer können Roboterabläufe wahlweise grafisch via Drag-and-Drop erstellen oder – für komplexere Aufgaben – in einer textbasierten Skriptsprache programmieren. Die grafische Programmierung erfolgt mittels eines 3D-Digitalen Zwillings des Roboters: Bewegungsabläufe und Greifvorgänge lassen sich in einer simulierten Umgebung planen und binnen Minuten visuell zusammenstellen. Dies erlaubt selbst Anwendern ohne Programmierkenntnisse, einfache Automatisierungsaufgaben innerhalb kurzer Zeit (oft unter 15–60 Minuten) zu realisieren.

HorstOS geht jedoch über die reine Robotikprogrammierung hinaus. Das System ermöglicht die zentrale Einbindung weiterer Anlagenkomponenten – von Förderbändern über Sensoren bis zu externen Maschinen. Eine übersichtliche Benutzeroberfläche bietet einen Single-Point-of-Control, an dem der Bediener alle Elemente der Zelle steuern und überwachen kann. HorstOS ist herstelleroffen konzipiert, sodass sich auch Fremdgeräte und bestehende Software-Tools (z. B. Kamerasysteme, SPS-Signale oder Web-Dienste) nahtlos integrieren lassen. Für die Anwender entsteht so eine ganzheitliche Plattform, die die komplette Automatisierungslösung digital abbildet.

Als weitere Komponente hat Fruitcore Robotics mit horstCOSMOS eine Industrial IoT-Plattform geschaffen. Über horstCOSMOS können die Roboter vernetzt werden, um Funktionen wie Fernwartung, Online-Updates, Zustandsüberwachung und Predictive Maintenance zu realisieren. Beispielsweise lassen sich Betriebsdaten der Roboterflotte zentral einsehen, Software-Updates „over-the-air“ einspielen oder automatische Programmsicherungen in der Cloud vornehmen. Dies erhöht die Prozesssicherheit und minimiert Ausfallzeiten, da Wartungen vorausschauend geplant werden können. Zusammen mit Serviceangeboten wie kostenlosen Machbarkeitsanalysen, Schulungen (über die fruitcore Academy) und Teststellungen bietet Fruitcore Robotics damit ein Rundum-Paket an, das über den reinen Verkauf von Robotern hinausgeht.

Technologische Besonderheiten und Innovationen

Fruitcore Robotics unterscheidet sich durch mehrere innovative technologische Ansätze von etablierten Roboterherstellern. Einige besondere Merkmale der HORST-Roboter und der zugehörigen Software sind:

  • Patentierte Antriebstechnik: Die HORST-Roboter nutzen ein einzigartiges Koppelgetriebe in Kombination mit klassischen Planetengetrieben und hochauflösenden Encodern. Diese spezielle, von Fruitcore patentierte Kinematik ermöglicht es, mit vergleichsweise einfachen und kostengünstigen Komponenten eine hohe Leistungsfähigkeit zu erreichen. Insbesondere an den Hauptachsen werden Koppel- und Planetengetriebe so eingesetzt, dass je nach Position des Roboters ein variables Übersetzungsverhältnis wirkt. Der Roboter hat dort maximale Kraft, wo sie gebraucht wird, und bewegt sich schneller, wo weniger Last anliegt. Dadurch können die üblichen teuren Harmonic-Drive- oder Zykloidgetriebe ersetzt werden, ohne auf Traglast, Reichweite oder Präzision zu verzichten. Diese Technik macht HORST-Roboter ca. 18 % energieeffizienter als konventionelle Konzepte und so robust, dass Fruitcore 6 Jahre Garantie auf die Getriebe gewährt – weit mehr als branchenüblich.
  • Kombination aus Industrie- und Cobot-Eigenschaften: Das Entwicklungsteam hat von Anfang an Wert darauf gelegt, die Leistungsdaten konventioneller Industrieroboter (hohe Geschwindigkeit, Steifigkeit, Wiederholgenauigkeit) mit der einfachen Handhabung kollaborativer Leichtbauroboter (Cobots) zu vereinen. HORST-Roboter arbeiten mit Industrie-typischen Geschwindigkeiten und können in klassischen Schutzzellen eingesetzt werden, lassen sich aber ähnlich leicht bedienen wie Cobots. So entsteht ein „Best-of-Both-Worlds“-Ansatz, der hohe Produktivität bei niedriger Einstiegshürde ermöglicht. Zudem sind die Anschaffungskosten dank des cleveren Designs deutlich reduziert – ein HORST-System ist oft für einen Bruchteil der Kosten verfügbar, die man sonst für Industrieroboter ähnlicher Größe investieren müsste.
  • Intuitive Software & No-Code-Programmierung: Mit der horstOS-Software bietet Fruitcore eine der benutzerfreundlichsten Programmierumgebungen am Markt. Die grafische Oberfläche erinnert eher an eine App oder ein Baukastensystem als an klassische Robotersoftware. Komplexe Bewegungsabläufe können durch einfaches Zusammenstellen von Funktionsblöcken erstellt werden. Für Standardanwendungen stellt das System vordefinierte Templates bereit, die nur noch angepasst werden müssen. Somit können auch Mitarbeiter ohne spezielles Robotik-Know-how den Roboter innerhalb weniger Stunden einrichten und umprogrammieren, was die laufenden Betriebskosten erheblich senkt. Gleichzeitig werden erfahrene Programmierer nicht eingeschränkt: sie können jederzeit in den Textmodus wechseln, erweiterte Befehle nutzen oder eigene Codebausteine integrieren. Diese Dualität aus einfacher No-Code-Programmierung und offenem Expertenmodus ist ein wichtiges Unterscheidungsmerkmal von Fruitcore’s Ansatz.
  • KI-gestützte Automation (AI Copilot): Seit 2023 geht Fruitcore Robotics noch einen Schritt weiter in Richtung intelligente Automatisierung. Die neueste Version von horstOS beinhaltet einen KI-Assistenten („AI Copilot“) auf Basis von ChatGPT-Technologie, der Anwender in natürlicher Sprache unterstützt. Dieser KI-Copilot kann beispielsweise in Echtzeit Tipps zur Programmierung geben, Code-Bausteine vorschlagen oder bei Fehlermeldungen Lösungswege aufzeigen. Er fungiert als digitaler Co-Trainer, der insbesondere Einsteigern durch die komplexen Schritte der Roboterinstallation hilft. Dank dieser Integration von künstlicher Intelligenz werden viele Aufgaben weiter vereinfacht – der Nutzer kann dem Roboter Fragen stellen oder Anweisungen in Umgangssprache geben, die das System dann automatisch in ausführbare Aktionen umsetzt. Fruitcore zählt hiermit zu den Vorreitern, die KI direkt in die Roboterbedienung einbinden.
  • Modulares Gesamtsystem: Die Digital Robot Platform von Fruitcore umfasst nicht nur Hardware und Steuerungssoftware, sondern ein ganzes Ökosystem an Zubehör und Diensten. Die Roboter verfügen über standardisierte Schnittstellen (mechanisch und softwareseitig), sodass Greifer, Kameras oder Werkzeugwechsler leicht angebracht und per Plug&Play integriert werden können. Fruitcore bietet passendes Zubehör – beispielsweise Greifersysteme, Vakuumtechnik, Schaltschrankmodule – und arbeitet mit namhaften Partnerunternehmen zusammen, um Kompatibilität sicherzustellen. So gibt es etwa Schnittstellen für Bildverarbeitungssysteme oder ERP/MES-Software, wodurch HORST-Roboter in vorhandene Produktionsumgebungen eingebettet werden können. Insgesamt verfolgt das Unternehmen einen ganzheitlichen Ansatz: Kunden erhalten eine vollständige Lösung aus einer Hand, bei der Hard- und Software perfekt aufeinander abgestimmt sind und sich je nach Bedarf erweitern lässt. Diese Integrationstiefe und Flexibilität hebt Fruitcore von vielen klassischen Robotik-Anbietern ab.

Unternehmensstrategie und Marktpositionierung

Fruitcore Robotics positioniert sich strategisch als Enabler für die Demokratisierung der Robotik. Das Unternehmen zielt insbesondere auf kleine und mittelständische Fertigungsbetriebe (KMU) ab, die bislang aufgrund hoher Kosten oder fehlendem Know-how vor Automatisierung zurückschreckten. Durch das günstige Preis-Leistungs-Verhältnis und die einfache Bedienbarkeit der HORST-Roboter will Fruitcore die Hemmschwelle für diese Zielgruppe senken. In der Kommunikation betont das Team, dass bereits Automatisierung ab Losgröße 1 – also selbst bei kleinsten Stückzahlen oder Einzelteilen – wirtschaftlich sein kann, wenn Robotersysteme flexibel genug sind. Eine typische Amortisationszeit (ROI) für ein HORST-System wird mit unter 6 Monaten angegeben, was in der Branche außergewöhnlich niedrig ist. Diese schnelle Rentabilität wird durch die Kombination aus niedrigen Anschaffungskosten, geringem Programmieraufwand und Einsparung von Personal- bzw. Prozesskosten erreicht.

Auf dem Markt der Industrieroboter tritt Fruitcore Robotics als Innovationsführer für “intelligente” Automationslösungen auf. Man versteht sich als „Game Changer“ (so der O-Ton des Managements) für die breite Nutzung von Robotern in der Fertigung. Die HORST-Roboter werden als „Digital Robots“ vermarktet – ein Hinweis auf die enge Verzahnung von Hardware und digitaler Steuerung. Dieses Konzept soll Fruitcore eine Nische eröffnen, in der man sich von traditionellen Herstellern wie z. B. großen japanischen oder europäischen Robotikunternehmen absetzt. Während diese oft auf maximale Leistungsdaten für Großindustrien fokussieren, legt Fruitcore den Fokus auf Zugänglichkeit und Gesamtlösung. Damit konkurriert das Unternehmen auch mit Anbietern von Leichtbaurobotern und Cobots, jedoch punktet HORST mit robuster Industriequalität. In Summe ist die Marktpositionierung darauf ausgerichtet, hochwertige deutsche Robotik „für alle“ verfügbar zu machen – vom Handwerksbetrieb bis zum Konzern.

Zielmärkte und Branchen: Durch die Vielseitigkeit der HORST-Serie bedient Fruitcore Robotics eine breite Palette an Branchen. Zu den adressierten Sektoren gehören unter anderem der Maschinenbau und die Metallverarbeitung, die Kunststoffindustrie (z. B. Teileentnahme aus Spritzgussmaschinen), die Automobilzulieferindustrie (Handling von Bauteilen, Montage), die Logistik und Verpackung (Palettieren, Kommissionieren), die Medizintechnik und Laborautomation (präzise Handhabung kleiner Objekte) sowie Bereiche wie Elektronikfertigung oder sogar Bildung und Forschung. Bereits wenige Jahre nach Markteinführung waren mehrere hundert HORST-Roboter in über 25 verschiedenen Industriebranchen im Einsatz. Diese breite Anwendbarkeit ist Teil der Strategie: Anstatt sich auf einen Nischenprozess zu beschränken, sollen die HORST-Systeme als universell einsetzbare Automatisierungswerkzeuge etabliert werden.

Expansionspläne: Geografisch ist Fruitcore Robotics inzwischen über die DACH-Region hinaus aktiv. Neben dem Heimatmarkt Deutschland bedient das Unternehmen auch Kunden in Österreich und der Schweiz sowie ausgewählte europäische Märkte – so wurde beispielsweise Italien früh erschlossen, wo bereits etliche HORST-Roboter bei Mittelständlern laufen. Das Vertriebsnetz soll kontinuierlich ausgebaut werden: Bis Ende 2023 hatte Fruitcore das Ziel, einen Großteil des europäischen Marktes abzudecken. In Zukunft dürfte auch die Expansion nach Nordamerika und Asien ins Auge gefasst werden, da die Nachfrage nach leicht zu implementierenden Automationslösungen global steigt. Um dieses Wachstum zu finanzieren und die Produktentwicklung voranzutreiben, hat Fruitcore Robotics in den vergangenen Jahren erfolgreich Wagniskapital eingeworben – darunter einen zweistelligen Millionenbetrag in einer Finanzierungsrunde 2021 (Series A) sowie weitere 23 Millionen Euro in einer Series B Ende 2022. Diese Mittel fließen in die Weiterentwicklung der Robotik-Plattform, den Ausbau von Vertrieb und Support sowie die Internationalisierung.

Partnerschaften und Kooperationen: Ein zentrales Element der Markterschließung ist der Aufbau eines starken Partnernetzwerks. Fruitcore arbeitet mit über 60 zertifizierten Systemintegratoren und Vertriebspartnern zusammen (Stand Ende 2022), die regionale Beratung, Installation und Service bei Kunden übernehmen. Beispielhaft sei die Kooperation mit invenio Automation Solutions genannt, einem deutschen Automationsspezialisten, der seit 2021 als offizieller Systempartner HORST-Roboter in Kundenprojekten integriert. Solche Partnerschaften bündeln Know-how und erleichtern es Endkunden, maßgeschneiderte Lösungen zu erhalten. Darüber hinaus geht Fruitcore Robotics gezielte Allianzen mit Maschinenherstellern ein, um seine Roboter in deren Anlagen zu integrieren. So besteht u. a. eine Zusammenarbeit mit FOBA Laser Marking: Hier werden HORST-Roboter als Handlingeinheiten für Laserbeschriftungsanlagen eingesetzt, was eine vollautomatische Beschickung und Entnahme der Werkstücke ermöglicht. Durch derartige Kooperationen erschließt sich Fruitcore neue Anwendungsfelder und gewinnt gleichzeitig an Glaubwürdigkeit, indem etablierte Industrieplayer auf ihre Technologie setzen. Nicht zuletzt pflegt das Unternehmen den Kontakt zu Forschungseinrichtungen (als Spin-off einer Hochschule ist dieser Hintergrund Teil der DNA): In gemeinsamen Projekten mit Universitäten und durch Teilnahme an Innovationsprogrammen bleibt Fruitcore am Puls der Zeit und kann Talente sowie neueste KI-/Robotik-Entwicklungen in die Produktroadmap einfließen lassen.

Zusammengefasst setzt Fruitcore Robotics auf eine kundenorientierte Strategie: Durch attraktive Geschäftsmodelle (Kauf, Mietmodell, Komplettlösung), starke Partner vor Ort und kontinuierliche Innovation in der Technologie will man sich langfristig als einer der führenden Anbieter im Segment der smarten Automatisierungslösungen etablieren. Das erklärte Ziel ist, dass der Einsatz von Robotern ebenso selbstverständlich und einfach wird wie einst der Einsatz von Personalcomputern – eine Vision, die Fruitcore mit HORST Schritt für Schritt vorantreibt.

Unternehmen: Gründung, Entwicklung und Organisation

Fruitcore Robotics wurde im Mai 2017 von einem Team aus fünf Robotik-Ingenieuren und Wirtschaftsingenieuren in Konstanz gegründet. Jens Riegger (CEO), Patrick Heimburger und drei weitere Mitgründer (Tim Schmiedl, Manuel Frey und Tobias Kuentzle) hatten zuvor an der Hochschule Konstanz (HTWG) im Rahmen von Forschungsprojekten an neuartigen Robotik-Konzepten gearbeitet. Bereits 2016 entstanden erste Prototypen des HORST-Roboters. Für ihre Idee eines erschwinglichen, leicht bedienbaren Industrieroboters erhielt das Team ein EXIST-Gründerstipendium vom Bund, was den Grundstein für die Firmengründung legte. Als Spin-off der Hochschule profitierte Fruitcore anfangs von wissenschaftlicher Unterstützung und Infrastruktur, wodurch die Entwicklung des Produkts rasch voranschritt.

Die Gründer von fruitcore robotics (von links): Jens Riegger, Tim Schmiedl, Tobias Kuentzle, Manuel Frey und Patrick Heimburger.
Die Gründer von fruitcore robotics (von links): Jens Riegger, Tim Schmiedl, Tobias Kuentzle, Manuel Frey und Patrick Heimburger.

Seit der Markteinführung der ersten Serienmodelle (um 2018/2019) verzeichnet das Unternehmen ein dynamisches Wachstum. Innerhalb von zwei Jahren nach Marktstart waren die Systeme in zahlreichen Kundenprojekten im Einsatz, und das Unternehmen gewann mehrere Innovationspreise – darunter den Dr. Rudolf-Eberle-Innovationspreis 2020 des Landes Baden-Württemberg und den German Innovation Award 2021 (Kategorie B2B Machines & Engineering), welche die neuartige Technologie und das Geschäftsmodell würdigten. Die Belegschaft ist parallel dazu stark gewachsen: Aus dem kleinen Gründerteam wurde bis 2021 ein Unternehmen mit rund 80 Mitarbeitern, und derzeit (2025) beschäftigt Fruitcore Robotics über 100 Mitarbeiter. Diese verteilen sich auf verschiedene Bereiche, vor allem Softwareentwicklung (ein Großteil der Belegschaft sind Software-Ingenieure, was die Bedeutung der digitalen Komponente unterstreicht), Konstruktion, Montage, Vertrieb und Kundendienst.

Die Unternehmensstruktur spiegelt die Start-up-Herkunft mit inzwischen professionellen Strukturen wider. Geführt wird Fruitcore von CEO Jens Riegger, der als Geschäftsführer die strategische Leitung innehat. Er wird unterstützt von weiteren Mitgliedern der Geschäftsleitung, zu denen unter anderem Patrick Heimburger (Mitgründer, heute Chief Revenue Officer) und Manuel Frey (Mitgründer und Chief Technical Officer) gehören. Zusätzlich wurden erfahrene Fachleute ins Management geholt – etwa für den Bereich Operations und Finanzen – um die wachsende Organisation zu steuern. Trotz des Wachstums betont Fruitcore eine agile, innovationsgetriebene Unternehmenskultur: Entscheidungen werden schnell getroffen, und man arbeitet eng mit Kunden zusammen, um Feedback direkt in die Produktverbesserung einfließen zu lassen.

Standorte: Der Hauptsitz von Fruitcore Robotics befindet sich in Konstanz, am Ufer des Bodensees, wo Verwaltung, Entwicklung und Vertrieb angesiedelt sind. In Villingen-Schwenningen (Schwarzwald-Baar-Region) betreibt das Unternehmen seit Mai 2020 eine eigene Fertigungs- und Montagehalle. Dort werden die HORST-Roboter und Steuerungskomponenten gefertigt, montiert und getestet. Beide Standorte liegen in Baden-Württemberg, einem Bundesland, das als Hochtechnologie-Region gilt – ein Vorteil für Fruitcore, denn viele Zulieferer und Partner befinden sich in der Nähe (Stichwort regionale Lieferkette). Die Fertigung in Deutschland sichert zudem die Qualitätskontrolle und ermöglicht es, flexibel auf kundenspezifische Anforderungen einzugehen. Vertriebs- und Servicepartner von Fruitcore sind darüber hinaus in verschiedenen Regionen Deutschlands und Europas präsent, um Kundennähe zu gewährleisten.

Rückblickend hat Fruitcore Robotics in wenigen Jahren den Sprung vom Hochschulprojekt zu einem ernstzunehmenden Player in der Robotikbranche geschafft. Das Unternehmen kombiniert Ingenieurskunst „made in Germany“ mit frischen Ideen in Software und Geschäftsmodell. Diese Kombination aus technischer Exzellenz und Marktverständnis hat Investoren überzeugt und Kunden von kleinen Betrieben bis zu großen Industrieunternehmen angezogen. Die Weichen für die Zukunft sind gestellt: Fruitcore plant, weiterhin kräftig in Forschung & Entwicklung zu investieren – insbesondere in den Bereichen KI-Unterstützung und Softwarefeatures – und seine Marktpräsenz international auszubauen. Mit seiner Digital Robot Platform und den HORST-Industrierobotern hat Fruitcore Robotics eine Basis geschaffen, um die Industrieautomation zugänglicher, smarter und effizienter zu gestalten. Das Unternehmen aus Konstanz steht damit exemplarisch für eine neue Generation von Robotikherstellern, die High-Tech und Benutzerfreundlichkeit in Einklang bringen und so die Fabrik der Zukunft mitgestalten.