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RobCo

RobCo, modulare Robotiklösung. Roboter sind längst mehr als nur Helfer in großen Fabrikhallen – sie gestalten heute aktiv unsere Arbeitswelt und unser tägliches Leben mit. Ein besonders spannender Akteur auf diesem Gebiet ist das Münchner Unternehmen RobCo, das mit innovativen, modularen Robotiklösungen neue Maßstäbe setzt. Durch intelligente Baukastensysteme ermöglicht RobCo individuelle, flexible und vor allem kosteneffiziente Automatisierung, die selbst für kleinere Betriebe interessant ist. In diesem Artikel werfen wir einen Blick hinter die Kulissen des Start-ups, zeigen, was die modularen Roboter so besonders macht, und erläutern, wie RobCo die Zukunft der Automatisierung entscheidend mitprägt.


RobCo: modulare Robotiklösungen aus München

RobCo ist ein junges Robotik-Unternehmen aus München, das mit modularen Roboter-Systemen vor allem kleinen und mittleren Industrieunternehmen den Zugang zur Automatisierung erleichtert. Dieser Artikel beleuchtet die Unternehmensgeschichte, das Produkt- und Dienstleistungsangebot sowie die Marktentwicklung von RobCo.

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Unternehmensgeschichte

RobCo wurde im Jahr 2020 von Roman Hölzl, Paul Maroldt und Constantin Dresel gegründet. Die drei Gründer lernten sich als wissenschaftliche Mitarbeiter am Lehrstuhl für Robotik und Künstliche Intelligenz der TU München kennen. Aus einem Forschungsprojekt heraus entstand die Idee, erschwingliche und flexible Roboterlösungen für den industriellen Mittelstand zu entwickeln. Unterstützt durch ein Förderprogramm und intensives Feedback erster Industriepartner wagte das Team den Schritt aus dem Labor in die Wirtschaft.

Von Anfang an stand ein konkreter Bedarf im Fokus: Viele kleinere Fabriken und Betriebe hatten bis dahin keine Automatisierung, weil bestehende Robotersysteme zu teuer oder zu komplex waren. RobCo konnte hier mit einer innovativen Lösung punkten, was schnell die Aufmerksamkeit von Kunden und Investoren weckte. Bereits in den ersten Jahren nach der Gründung gewann das Start-up namhafte Geldgeber: Unter anderem investierten der Tech-Investor Frank Thelen (Freigeist Capital) sowie internationale Venture-Capital-Fonds wie Sequoia Capital und Lightspeed Ventures in RobCo. Bis 2024 sammelte das Unternehmen auf diese Weise beträchtliches Kapital ein und wuchs rasant. Die Mitarbeiterzahl stieg auf Dutzende an, und in München wurden neue Büro- und Produktionsflächen eröffnet, um der steigenden Nachfrage gerecht zu werden. Heute gilt RobCo als eines der vielversprechendsten Robotik-Start-ups Europas, das innerhalb kurzer Zeit eine beeindruckende Erfolgsgeschichte geschrieben hat.

Produkte und Dienstleistungen

RobCo bietet eine modulare Robotik-Plattform an, die Hardware und Software nahtlos verbindet. Im Kern handelt es sich um einen Industrieroboter-Baukasten: Unternehmen können sich ihren Roboter individuell aus verschiedenen Modulen zusammenstellen. Zu diesen Modulen gehören etwa Roboterarme in variabler Länge, Gelenksegmente, Greifer oder Saugnäpfe und weitere Endeffektoren. Auf diese Weise lässt sich das System an die jeweilige Aufgabe anpassen – ähnlich wie bei einem Lego-Baukasten kann man die Komponenten austauschen oder erweitern. Gemeinsam mit den Kunden plant RobCo die passende Lösung zunächst am Computer, vergleichbar mit dem Konfigurieren einer neuen Küche oder eines Autos. Dabei werden Anforderungen wie Bewegungsradius, Traglast, Greifer-Typ und andere Parameter festgelegt, um den Roboter exakt auf die benötigte Anwendung zuzuschneiden.

Ein zentrales Produkt im Portfolio ist die eigene Software-Plattform (bekannt als RobCo Studio), die den Roboter steuert und einfach bedienbar macht. Für jede kundenspezifische Roboterlösung erstellt RobCo einen digitalen Zwilling – eine virtuelle Abbildung des Roboters. Über diese Software können Anwender ihren Roboter intuitiv programmieren, Abläufe simulieren und das System aus der Ferne überwachen oder anpassen. Die Programmierung erfolgt weitgehend ohne Code, sodass kein spezialisiertes IT-Personal nötig ist. Updates und Verbesserungen werden über die Cloud bereitgestellt, und RobCo setzt auf Künstliche Intelligenz, um die Einrichtung und den Betrieb der Roboter weiter zu vereinfachen.

Dienstleistungen ergänzen das Hardware- und Softwareangebot. RobCo berät seine Kunden umfassend bei der Auswahl und Konfiguration der passenden Automatisierungslösung. Die Lieferung erfolgt als komplett einsatzbereites Paket, inklusive Installation und Inbetriebnahme beim Kunden. In der Regel kann ein RobCo-Begleitroboter innerhalb von wenigen Tagen – oft in unter einer Woche – installiert und in die laufende Produktion integriert werden. Dieses „Plug-and-Play“-Prinzip minimiert Produktionsausfälle und erlaubt eine schnelle Umsetzung. Darüber hinaus schult RobCo bei Bedarf die Mitarbeiter des Kunden im Umgang mit dem System und bietet Support sowie Wartung an. Das Geschäftsmodell ist darauf ausgerichtet, transparente Kosten zu bieten: Die Investition soll sich für den Kunden meist schon nach wenigen Monaten durch Einsparungen amortisieren. Da das Roboter-System flexibel für neue Aufgaben umgerüstet werden kann, erhält der Kunde nicht nur eine Einzellösung, sondern eine langfristig nutzbare Automatisierungsplattform.

Marktentwicklung

Am Markt hat sich RobCo als Problemlöser für den industriellen Mittelstand positioniert. Die Idee, modular aufgebaute Roboter als Bausatz anzubieten, war in dieser Form neu und schließt eine Lücke zwischen teuren Industrierobotern für Großkonzerne und einfachen, oft unzureichenden Lösungen für kleinere Betriebe. RobCo adressiert vor allem kleine und mittlere Fertigungsbetriebe aus unterschiedlichen Branchen – etwa Maschinenbau, Metallverarbeitung, Logistik oder Nahrungsmittelproduktion. Typische Anwendungsfälle der RobCo-Roboter sind sich wiederholende manuelle Tätigkeiten wie das Beladen und Entladen von Maschinen, das Palettieren von Waren oder auch präzise Arbeiten wie Schweißen und Lackieren. Gerade in Produktionsumgebungen mit variierenden Aufträgen und kleinen Stückzahlen spielt RobCos flexibel anpassbare Technologie ihre Stärken aus. Unternehmen, die früher auf manuelle Arbeit angewiesen waren, können nun mit RobCo Automatisierungslösungen einführen, ohne ihre gesamte Infrastruktur umbauen zu müssen.

Die Innovation von RobCo liegt weniger im einzelnen Roboterarm, sondern im Gesamtkonzept aus modularer Hardware und intelligenter Software. Das Unternehmen hält mehrere Patente und hat eine einzigartige Plattform entwickelt, die Robotertechnik mit moderner Steuerungssoftware verbindet. Diese vertikale Integration ermöglicht es, dass die Roboter robust und präzise im industriellen Umfeld arbeiten und dennoch einfach zu bedienen sind. Durch kontinuierliche Forschung und Entwicklung baut RobCo seinen technischen Vorsprung weiter aus. So werden etwa Kamera-Systeme (Computer Vision) integriert, damit die Roboter ihre Umgebung erkennen und sich autonomausrichten können. Perspektivisch verfolgt RobCo einen „Sense-Reason-Act“-Ansatz, bei dem die Maschinen ihre Umgebung selbst wahrnehmen, Entscheidungen treffen und Aktionen planen, um noch autonomer zu agieren. Solche Weiterentwicklungen sollen sicherstellen, dass die Roboter mit den wachsenden Anforderungen Schritt halten und immer intelligentere Aufgaben übernehmen können.

Die Marktnachfrage nach flexiblen Automatisierungslösungen ist hoch, was RobCo in starkes Wachstum versetzt hat. In den vergangenen Jahren gewann das Unternehmen über 100 Kunden, wobei rund 80 % in Deutschland ansässig sind und der Rest auf andere europäische Länder sowie erste Kunden in Übersee entfällt. Bemerkenswert ist, dass nach Unternehmensangaben ca. 70 % der RobCo-Kunden zuvor keinerlei Automatisierung in ihren Prozessen hatten. Das zeigt, dass RobCo tatsächlich neue Kundengruppen erschließt und Hemmschwellen abbaut. Dank seiner anwenderfreundlichen Technologie und deutlichen Produktivitätssteigerungen hat RobCo bereits greifbare Erfolge vorzuweisen: Einige Kunden konnten mit den Roboterzellen den Fachkräftemangel in der Produktion abmildern und ihre Kosten senken. Das positive Echo vom Markt und die Wachstumszahlen haben das Vertrauen der Investoren bestärkt – die jüngste Finanzierungsrunde im Jahr 2024 brachte einen zweistelligen Millionenbetrag ein, um die Expansion weiter voranzutreiben.

RobCo steht damit beispielhaft für eine neue Generation deutscher Tech-Unternehmen, die aus der Forschung hervorgehen und rasch internationale Bedeutung erlangen. Das Unternehmen plant, seine Präsenz weiter auszubauen und die Anzahl der Mitarbeiter deutlich zu erhöhen, um der Nachfrage gerecht zu werden. Die Zielgruppe – der industrielle Mittelstand – bleibt dabei klar im Fokus, denn gerade hier sieht RobCo das größte ungenutzte Potenzial für Automatisierung. Langfristig strebt das Münchner Start-up an, führender Anbieter modularer Robotiksysteme in Europa zu werden. Die Vision der Gründer: In jeder mittelständischen Fabrik soll künftig mindestens ein RobCo-Roboter mithelfen. Mit seinem modularen Konzept, der einfachen Handhabung und der erfolgreichen Markteinführung hat RobCo gute Voraussetzungen geschaffen, um dieses Ziel Schritt für Schritt zu erreichen.

Roman Hölzl – CEO und Mitgründer von RobCo 

Roman Hölzl Co-Founder & CEO RobCo GmbH, München am 08.02.2024

Roman Hölzl ist seit 2020 Mitgründer und CEO der RobCo GmbH in München, einem Unternehmen, das modulare und intelligente Robotiklösungen für Industrieunternehmen entwickelt. Diese Lösungen sind speziell darauf ausgerichtet, repetitive Aufgaben effizient zu automatisieren und damit Produktionsprozesse zu optimieren.

Im Rahmen seiner akademischen Laufbahn absolvierte Roman Hölzl, neben einem Masterstudium im Bereich Human Factors Engineering am Lehrstuhl für Robotik und Künstliche Intelligenz der Technischen Universität München, auch Stationen an der University of Sydney sowie der Harvard University. Darüber hinaus erlangte er einen Abschluss in Technologiemanagement mit Auszeichnung am Center for Digital Technology and Management in München. Neben einer Reihe renommierter Stipendien wurde Roman Hölzl im Jahr 2021 vom Handelsblatt zum Unternehmer des Tages gekürt sowie von Forbes für den Bereich Manufacturing & Industry in die angesehene 30-Under-30-Liste aufgenommen und auf das Cover gewählt.

Roman Hölzl verfügt über einschlägige Branchen- und Business-Erfahrung im Technologiesektor. Er hat mehrere akademische Papers im Bereich Mensch-Maschine-Interaktion veröffentlicht und bei Unternehmen wie Tesla, Kuka oder BMW Erfahrungen in der Produktentwicklung, im Technologiemanagement und in der Data Science gesammelt. 

Neben seiner akademischen und beruflichen Laufbahn ist Roman Hölzl auch sportlich äußerst erfolgreich. Im Jahr 2014 gewann der begeisterte Skifahrer die German National Academic Championships im Ski Freestyle. Darüber hinaus war er mehrere Jahre Teil des Dynastar- und Lange-Teams und nahm international an Wettkämpfen sowie Videodrehs teil. Zusätzlich war Roman Hölzl als leitender Skilehrer weltweit tätig.

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